Hypoglykämie, Über- und Unterzuckerung bei Typ-1-Diabetes und Typ-2-Diabetes

Unterzucker (Hypoglykämie)

Unterzucker (med. Hypoglykämie) beschreibt den Zustand eines zu niedrigen Blutzuckerspiegels, der vor allem für das Gehirn eine große Gefahr darstellt, da es Zucker als Energiequelle benötigt. Bei auftretendem Zuckermangel kommt es häufig zu Symptomen wie Herzrasen, Zittern, Schwitzen aber auch Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, innere Unruhe (häufig auch nachts) und leichte Geduldverminderung. Eine besonders starke Hypoglykämie kann für den menschlichen Organismus sogar tödlich sein. Es handelt sich vorwiegend um Diabetiker, die hiervon betroffen sind. Wissenswertes zu den Symptomen, Ursachen sowie der Behandlung einer Unterzuckerung lesen sie hier.

Diabetes Hand und Blutzucker Messung Unterzucker Hypoglykämie

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Diabetes und Unterzucker Hypoglykämie

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Inhaltlicher Überblick:

  • Was genau bedeutet Hypoglykämie? Es handelt sich um eine sogenannte Unterzuckerung. Der Blutzuckerspiegel sinkt unter 50 mg/dl.
  • Symptome: hauptsächlich Herzrasen, Heißhunger, Zittern oder blasse Haut, manchmal auch Konzentrationsstörungen, Müdigkeit, innere Unruhe, Übelkeit oder Kopfschmerzen
  • Ursachen: Wenn der Körper mehr Glukose verbraucht, als ihm zur Verfügung steht, sei es durch mangelnde Aufnahme durch Nahrung, eine Verwertungsstörung (Insulinmangel oder Antikörper) sowie eine gestörte Glukoneolyse kommt es zu einer Unterzuckerung. Häufig sind Erkrankungen wie Diabetes, Hormon- oder Stoffwechselstörungen oder aber auch diverse Unverträglichkeiten und Medikamente Auslöser dieses Vorgangs.
  • Maßnahmen: Häufig kann der Blutzuckerspiegel durch den Verzehr von Traubenzucker oder gesüßten Getränken wieder normalisiert werden. Bei einer stärkeren Unterzuckerung kann jedoch in einigen Fällen auch eine Infusion mit Glukose notwendig sein.
  • Risiken: Bei einer besonders schweren Unterzuckerung können Krampfanfälle, Bewusstlosigkeit, Atem- und Kreislaufstörungen sowie Lähmungen die Folge sein. Selten kann eine Unterzuckerung auch den Tod bedeuten.

Was ist eine Unterzuckerung | Hypoglykämie

Sinkt die Konzentration des Blutzuckers (Glukose) auf einen Wert von weniger als 50 Milligramm pro Deziliter, so spricht man von einer Hypoglykämie. Umgangssprachlich wird dieser Zustand auch als Unterzuckerung bezeichnet.

Im Normalfall sorgen bestimmte Hormone für einen stabilen Blutzuckerwert. Als stabil wird ein Wert zwischen 70 und 100 Milligramm pro Deziliter im nüchternen Zustand definiert.

Bei einem zu niedrigen Blutzuckerspiegel können Symptome wie z.B. Zittern, Konzentrationsstörungen, Herzrasen, Heißhunger oder eine allgemeine Unruhe auftreten. Zu einem späteren Zeitpunkt kann eine Unterzuckerung auch Verwirrtheit oder sogar Koma hervorrufen.

Es ist nicht genau definierbar, wann sich eine Hypoglykämie bemerkbar macht. Es gibt Menschen, die nehmen selbst bei einem Wert von unter 50 mg/dl keine Symptome wahr. Andere hingegen, spüren bereits bei einem deutlich höheren Wert Anzeichen einer Unterzuckerung.

Diabetes Insulin Hyperglycemia

Unterzucker Hypoglykämie Diabetes Insulin

Unterzucker Hypoglykämie Insulinspritze

Wie verhindere ich eine Unterzuckerung?

Diabetiker zählen zu den Personen, die am häufigsten eine Unterzuckerung erleiden. Häufig werden die Symptome von ihnen jedoch erst sehr spät oder überhaupt nicht wahrgenommen. Aus diesem Grund ist es gerade für Diabetiker besonders wichtig zu wissen, zu welchem Zeitpunkt eine Hypoglykämie am wahrscheinlichsten ist.

Diabetiker können in speziellen Seminaren oder Schulungen lernen, wie eine Hypoglykämie zu verhindern ist und wie darauf reagiert werden sollte. In der Regel werden diese Seminare von Ärzten oder Diabetesberatern durchgeführt.

Symptome einer Hypoglykämie

Für den menschlichen Körper ist eine Unterzuckerung mit sehr viel Stress verbunden. Das Gehirn muss wie auch andere Zellen z.B. die Muskeln dauerhaft mit ausreichend Glukose versorgt werden. Hierzu dient zunächst die Nahrungsaufnahme. Sollte die oder die Nahrungsverwertung gestört sein, aktiviert der Körper sein eigenes Sicherheitssystem. In Form von Glykogenolyse wandelt er gespeichertes Glykogen wieder in Zucker um. Dadurch wird der Körper wieder mit dem Energielieferanten Glukose versorgt. Hierfür werden wiederum die Stresshormone Adrenalin und Kortisol benötigt, die von den Nebennieren ausgeschüttet werden.

Folgende Symptome können sich bei einer Hypoglykämie entwickeln:

  • Allgemeine Unruhe, leichte Reizbarkeit sowie Konzentrationsstörungen und Müdigkeit
  • Heißhunger, in seltenen Fällen Übelkeit bis hin zu Erbrechen
  • Schwitzen
  • Zittern
  • Anstieg des Blutdrucks sowie Herzrasen
  • Hautblässe
  • Schwindel

Symptome bei einer starken Hypoglykämie

Eine besonders starke Unterzuckerung kann aufgrund der mangelnden Versorgung des Gehirns auch neurologische Symptome auslösen. Hierzu zählen unter anderem:

  • Koordinationsprobleme, Kraftlosigkeit
  • Konzentrationsstörungen
  • Desorientiertheit
  • Kopfschmerzen
  • Sprachstörungen
  • Krampfanfälle
  • Bewusstlosigkeit
  • selten kann es auch zu Lähmungen kommen
Glucometer Diabetes Zucker Unterzucker Hypoglykämie

Glucometer Diabetes Zucker Unterzucker Hypoglykämie

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Symptome während des Schlafs bei einer Unterzuckerung

Diabetiker machen sich häufig Sorgen darum, beim Schlafen eine Unterzuckerung zu erleiden. Es ist wahr, dass die hormonelle Genregulierung im Schlaf nicht so gut funktioniert wie tagsüber. Die Symptome einer Unterzuckerung sind nachts identisch mit denen am Tag. Während des Schlafs bleiben die jedoch häufig unentdeckt. Es kann also vorkommen, dass man am nächsten Morgen ein Gefühl von Schwäche verspürt. In diesem Fall ist es ratsam, sich mit seinem Arzt darüber auszutauschen. Eine Anpassung der Diabetes-Medikamente und der Verzicht auf Nahrungsaufnahme kurz vor dem Schlaf, spät abendlichen Sport sowie Alkohol können hilfreich sein.

Ursachen und mögliche Folgeerkrankungen einer Hypoglykämie

In der Regel wird einer Hypoglykämie durch die Umwandlung von Glykogen in Glukose entgegengewirkt. Diese Freisetzung von Glukose aus den Speichern des Körpers erfolgt mit Hilfe von Hormonen. Dieser Mechanismus zur Regulierung des Blutzuckerspiegels ist bei einigen Menschen jedoch nur eingeschränkt oder überhaupt nicht funktionsfähig. Das kann zum einen an einem Hormonmangel liegen oder weil die Glykogenspeicher des Körpers vollständig verbraucht sind.

Der Blutzucker ist, vor allem durch körperliche Belastung, schnell aufgebraucht. Das kann eine Hypoglykämie zur Folge haben. Trotz dieser Umstände sind Diabetiker durchaus in der Lage, Sport zu betreiben, sofern sie ausreichend Nahrung zu sich nehmen.

Am häufigsten sind Diabeteserkrankungen für eine Hypoglykämie verantwortlich. Nicht selten sind jedoch auch Menschen mit Hormon- oder Stoffwechselstörungen sowie Lebererkrankungen betroffen.

Unterzuckerung bei Diabetikern

Eigentlich ist das Problem bei Diabetespatienten, dass ihr Blutzuckerspiegel dauerhaft erhöht ist. Das blutzuckersenkende Hormon Insulin ist bei Diabetikern entweder nicht wirkungsvoll oder wird gar nicht erst genug ausgeschüttet. Es erscheint also eigentlich unlogisch, dass gerade diese Personengruppe am häufigsten von einer Unterzuckerung betroffen ist. Wie kommt es also zu einem Absinken des Blutzuckerspiegels?

Fehlerhafte Medikamentenanwendung

In den meisten Fällen ist eine fehlerhafte Therapierung verantwortlich für das Absinken des Blutzuckerspiegels bei Diabetikern. Bei Diabetes mellitus werden blutzuckersenkende Präparate verschrieben, die entweder oral oder mit Spritzen verabreicht werden.

Bei den oralen Medikamenten sind es vorwiegend die so genannten Sulfonylharnstoffe wie zum Beispiel Glibenclamid oder Biguanide zum Beispiel Metformin, die bei einer Überdosierung eine Hypoglykämie auslösen können. Bei Einnahme der Medikamente erhöht die Bauchspeicheldrüse die Produktion des Blutzuckers senkenden Hormons Insulin. Unter den neuen Substanzen wie Gliptine, SGLT-2 Hemmer etc. sollen weniger Hypoglykämien auftreten.

Glucometer Diabetes Zucker Unterzucker Hypoglykämie

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Blutzuckermessung und Ernährung

Blutzuckermessung Unterzucker Hypoglykämie

Im Normalfall injizieren sich Diabetiker das Insulin selbstständig. Die Dosierung wird durch den Blutzuckerwert und an die Menge der Kohlenhydrate einer Mahlzeit sowie der körperlichen Aktivität angepasst. Einfache Rechenfehler oder Fehleinschätzungen können also leicht zu einer Überdosierung des Insulins und somit zu einer Unterzuckerung führen.

Bei der Injektion von Insulin sind jedoch nicht allein die Dosierung und welches Insulin (Kurzwirksames- oder Langzeit-Insulin) entscheidend. Auch der zeitliche Abstand zwischen Verabreichung und Mahlzeit ist von besonderer Relevanz. Der Blutzuckerspiegel könnte zum Beispiel zu früh sinken, wenn das Insulin gespritzt wird und die Person eine Magenentleerungsstörung hat. Auch wenn ein Diabetiker sich eine Injektion vor einer geplanten Mahlzeit verabreicht und doch keine Nahrung aufnimmt, kann es zu einer Hypoglykämie kommen.
Besonders wichtig ist auch die Stelle an der die Injektion verabreicht. Wird das Insulin zum Beispiel in den Muskel statt das Unterhautfettgewebe gespritzt, gelangt das Hormon deutlich schneller in die Blutbahnen des Körpers.

Hypoglykämie durch Alkoholeinfluss

Es gibt eine Vielzahl an weiteren Faktoren, die den Blutzuckerspiegel ebenfalls negativ beeinflussen. Hierzu gehört auch Alkohol. Es verringert die Ausschüttung von Glukose in der Leber und erhöht somit das Risiko einer Unterzuckerung. Deshalb sollten sehr stark alkoholisierte Menschen (Rausch) auch in der Ausnüchterungsphase unter Beobachtung sein.

Hypoglykämie durch Sport

Körperliche Anstrengung durch Sport beispielsweise senkt den Blutzuckerspiegel ebenfalls. Die zusätzliche Einnahme von blutzuckersenkenden Medikamenten kann deshalb eine Unterzuckerung herbeiführen und sollte gegebenenfalls bei regelmäßigem Sport angepasst werden.

Hypoglykämie und die Schilddrüse

Auch die Schilddrüse beeinflusst den Blutzuckerspiegel maßgeblich. Durch eine Schilddrüsenunterfunktion, die möglicherweise nicht entdeckt wurde, kann es ebenfalls zu einer Unterzuckerung kommen. Bei einer Fehlfunktion reagieren die Zellen viel empfindlicher auf Insulin. Die Glukose gelangt dadurch deutlich schneller in die Zellen.

Diabetes Zucker und Insulinspritze

Diabetes Zucker und Insulinspritze Unterzucker Hypoglykämie

Übergewicht Adipositas Obesity Fettleibigkeit

Hypoglykämie Unterzucker Diabetes

Erhöhte Produktion von Insulin

Zu Beginn einer Diabeteserkrankung liegt häufig eine überhöhte Insulinproduktion vor. Hiermit versucht der Körper die schwache Wirkung des Hormons auszugleichen. Durch die hohe Menge an freigesetztem Insulin nach der Nahrungsaufnahme, gelangt deutlich zu viel Glukose in die Zellen des Organismus. Dieser Vorgang wird in der Medizin als „postprandiale Hypoglykämie“ bezeichnet.

Hypoglykämie bei gesunden Menschen

Obwohl eine Hypoglykämie hauptsächlich bei Diabetikern auftritt, ist sie auch bei Menschen ohne Diabetes nicht ausgeschlossen.

Hormonstörung als Ursache einer Unterzuckerung

Eine Hypoglykämie kann auch durch unterschiedliche Hormonstörungen verursacht werden. In diesem Zusammenhang tritt sie jedoch in den meisten Fällen gemeinsam mit anderen Symptomen auf. Ein Beispiel ist die Unterfunktion der sogenannten Nebennierenrinde. Letztere ist für die Produktion und Ausschüttung von Hormonen zuständig, die eine Hypoglykämie im Normalfall verhindern sollen. Ist diese Hormonproduktion jedoch beeinträchtigt, ist das Risiko einer Unterzuckerung deutlich höher.

Die Nebennierenrinde ist nicht unabhängig. Sie wird über die sogenannte Hypophyse (Hirnanhangdrüse) kontrollier und gesteuert. Wenn also auch die Funktion der Hypophyse nur eingeschränkt abrufbar ist, kann die Produktion der Hormone nicht korrekt ablaufen. Außerdem produziert die Hypophyse selbst zwei Hormone (Somatotropin und TSH), die auch den Blutzuckerspiegel beeinflussen. Aus diesem Grund steht eine Unterfunktion der Hirnanhangdrüse häufig mit einer Unterzuckerung in Verbindung.

Des Weiteren sind sogenannte Insulinome dazu imstande, eine Hypoglykämie auszulösen. Es handelt sich hierbei um sehr seltene, gutartige Tumore in der Bauchspeicheldrüse, die gelegentlich unkontrolliert Insulin ausschütten.

Obwohl Glukagon maßgeblich für die Glukosekonzentration unseres Blutes verantwortlich ist, kann ein Glukagonmangel allein in der Regel nicht Auslöser für eine Hypoglykämie sein.

Fasten und Diäten als Ursache für Unterzucker

Eine inkorrekte Ernährung kann das Risiko einer Hypoglykämie erhöhen. Hierzu zählen zum Beispiel besonders strenge Diäten oder extremes Fasten. Das heißt jedoch nicht, dass ein einmaliger Verzicht auf eine Mahlzeit direkt zu einer Unterzuckerung führt. Einen kurzfristigen Mangel an Glukose kann der Körper in der Regel durch ausreichende Reserven problemlos kompensieren. Bei weiteren Risikofaktoren wie Alkoholeinfluss oder Medikamenteneinnahme sollte man frühzeitig für eine ausreichende Kohlenhydrataufnahme sorgen.

Unterzucker Hypoglykämie Diabetes Blutzucker-Messgerät und Teststreifen

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Diabetes Finger und Blutzucker Messung.

Blutzucker Messung Diabetes Hand und Glucometer Unterzucker Hypoglykämie

Zusätzlich zu den oben genannten Ursachen für eine Hypoglykämie, gibt es noch eine Reihe von weiteren, potentiellen Auslösern.

Hierzu zählen:

  • Dauerhafter Missbrauch von Alkohol: oft verbunden mit Mangelernährung, Alkohol selbst verursacht Absinken der Glukosekonzentration im Blut
  • Diabeteserkrankung während der Schwangerschaft: Dauerhaft erhöhter Glukosewert der Mutter führt zu einer erhöhten Insulinproduktion bei dem Fötus. Nach Geburt kommt es dann häufig zu einer Unterzuckerung des Neugeborenen.
  • Dumping-Syndrom: Dieser Vorgang ist häufig bei Menschen vorzufinden, denen ein Teil des Magens entfernt wurde. Aufgenommene Nahrung gelangt in größerer Menge und plötzlich in den Darm. Der Blutzuckerspielgel steigt stark an und es kommt zu einer erhöhten Insulinproduktion. Daraus resultiert nicht selten eine Hypoglykämie.
  • Auch diverse Medikamente, zum Beispiel Antibiotika oder Beta-Blocker, können in Kombination mit anderen Risikofaktoren eine Unterzuckerung auslösen.
  • Schwerwiegende Lebererkrankungen, die die Umwandlung von Glykogen in Glukose beeinträchtigen, verhindern eine Kompensierung des zu niedrigen Blutzuckerspiegels.
  • Reaktive Hypoglykämie: Wird zu viel Zucker auf einmal verzehrt, reagiert der Körper mit einer deutlich erhöhten Insulinausschüttung. Der Blutzuckerspiegel sinkt infolgedessen so stark, dass es zu einer Unterzuckerung kommen kann.
  • Stoffwechselstörungen: Die Beeinträchtigung des Glykogenaufbaus oder der Speicherung von Glukose zum Beispiel durch Erkrankungen des Kohlenhydratstoffwechsels sind potentielle Auslöser von Unterzucker.
  • Gestörte Nahrungsaufnahme z.B. Zöliakie: Der Körper kann nicht ausreichend Glukose aus dem Darm aufnehmen.

Erkrankungen mit diesem Symptom

Bei den folgenden Erkrankungen kann das Symptom auftreten:

  • Fruktoseintoleranz
  • Diabetes mellitus
  • Metabolisches Syndrom
  • Bauchspeicheldrüsenkrebs

Richtige Reaktion auf eine Unterzuckerung

Einer leichten Unterzuckerung (bei Symptomen wie Schwindel, Herzrasen, Blässe), die auch bei Nicht-Diabetikern gelegentlich vorkommt, kann in der Regel durch einfache Maßnahmen entgegengewirkt werden. Häufig reicht der Verzehr von Traubenzucker oder gesüßten Getränken bereits aus, um den Blutzucker wieder auf ein stabiles Niveau zu bringen. Sollte sich der Zustand der betroffenen Person nach einiger Zeit immer noch nicht verbessern, gehen Sie auf Nummer sicher und rufen Sie den Notarzt.

Leidet die betroffene Person unter einer besonders starken Hypoglykämie, kann es zur Bewusstlosigkeit kommen. In diesem Fall muss der Patient unverzüglich in die stabile Seitenlage gebracht werden. Rufen Sie anschließend den Notarzt!

Was ist Diabetes?

Was ist Unterzucker Hypoglykämie?

Unterzucker Hypoglykämie

Unterzucker Hypoglykämie

Ersthilfe bei unterzuckerten Diabetikern

Diabetiker sind am häufigsten von einer Unterzuckerung betroffen. Aus diesem Grund sind die meisten von ihnen auf einen solchen Zwischenfall gut vorbereitet. Ein Blutzuckermessgerät ist im Normalfall jederzeit griffbereit. Besteht der Verdacht einer Hypoglykämie, ist es ratsam zuerst eine Messung des Blutzuckerwertes durchzuführen. Hiermit kann das Ausmaß der Unterzuckerung einfach bestimmt werden. Die nötigen Maßnahmen sind abhängig von dem Ergebnis der Messung:

Leichte Hypoglykämie (40-50 mg/dl)

Im Normalfall können Diabetiker bei einer leichten Unterzuckerung selbstständig agieren:

  • Verzehr von Traubenzucker (20 Gramm sind meistens ausreichend)
  • Trinken Sie ein Glas (etwa 200 ml) mit gesüßtem Getränk wie z.B. Cola oder Saft
  • Nach etwa 15 Minuten sollte der Blutzucker erneut gemessen werden. Liegt der Wert auch dann noch nicht über 50 bis 60 mg/dl, ist der Verzehr von weiterem Traubenzucker oder Getränken ratsam.
  • Bei einer Besserung des Blutzuckerspiegels kann es hilfreich sein, diesen durch eine kleine kohlenhydrathaltige Mahlzeit zu stabilisieren. Hierfür eignet sich beispielsweise etwas Brot, gesüßter Joghurt oder Obst.

Schwere Hypoglykämie ( < 40 mg/dl )

Bei einer schwerwiegenderen Unterzuckerung können sich die Betroffenen nicht mehr selbstständig helfen und sind somit auf die Hilfe anderer angewiesen. Ist der Patient noch bei Bewusstsein, sind die oben erwähnten Maßnahmen meist ausreichend. Lediglich die Menge an Traubenzucker oder gesüßten Getränken kann etwas erhöht werden.

Bei Bewusstlosigkeit der betroffenen Person, sollten folgende Maßnahmen ergriffen werden:

  • Rufen Sie unverzüglich einen Notarzt!
  • Bringen Sie die betroffene Person in die stabile Seitenlage
  • Befreien Sie den Mundraum von möglichen Essensresten oder lockeren Zahnprothesen
  • Sollte eine Glukagon-Spritze in Reichweite sein, können Sie der Person ein Milligramm davon unter die Haut oder direkt in einen Muskel (z.B. Oberschenkelmuskel) injizieren
  • Sollte die Person wieder zu Bewusstsein kommen, kann der Verzehr von Traubenzucker oder gesüßten Getränken den Zustand verbessern

Vorsicht: Einer bewusstlosen Person sollte niemals etwas eingeflößt werden. Da der Schluckreflex bei tiefer Bewusstlosigkeit nicht mehr funktioniert, besteht akute Erstickungsgefahr!

Bei Diabetes regelmäßig Herz-Kreislauf-Gesundheit kontrollieren.

Unterzucker Hypoglykämie Diabetes

Diabetes und Hand zum Blutzucker messen Unterzucker Hypoglykämie

Diabetes und Hand zum Blutzucker messen Unterzucker Hypoglykämie

Welche Maßnahmen ergreift der Arzt bei einer Hypoglykämie?

Bei einer besonders ausgeprägten Hypoglykämie handelt es sich um einen potentiell lebensgefährlichen Zustand. Dieser sollte grundsätzlich von einem Arzt behandelt werden. Ein immer weiter voranschreitender Unterzucker kann im schlimmsten Fall zu einem sogenannten glykämischen Schock führen. Daraus resultiert nach einer vorherigen Bewusstlosigkeit möglicherweise sogar ein Koma. Aus diesem Grund sollten Sie bei einer schweren Unterzuckerung mit Bewusstlosigkeit stets einen Notarzt rufen.

Die Anamnese (Krankengeschichte)

Die Symptome einer Hypoglykämie lassen sich häufig auch auf andere Krankheiten und gesundheitliche Zustände übertragen. Um sicher zu gehen, dass es sich tatsächlich um eine Unterzuckerung handelt, führen Ärzte in der Regel eine so genannte Anamnese durch. Bei der Anamnese handelt es sich um wichtige Informationen zu der gesundheitlichen Vorgeschichte eines Patienten. Häufig möchte der Arzt herausfinden, welche Vor- bzw. Grunderkrankungen (z.B. Diabetes) bestehen, ob und welche Medikamente die betroffene Person einnimmt oder ob ein Alkoholkonsum vorausgegangen ist.

Messung des Blutzuckers

Besonders wichtig ist es, den Blutzuckerwert möglichst regelmäßig zu bestimmen. Die dafür verwendeten Geräte sind meist einfach in der Bedienung und liefern in nur wenigen Minuten ein zuverlässiges Ergebnis.

Traubenzucker | Dextrose

Sollte sich der Verdacht einer Unterzuckerung erhärten, verabreicht der behandelnde Arzt dem Patienten normalerweise Glukose. Ist die betroffene Person noch bei Bewusstsein, so wird die benötigte Glukose meist als Traubenzucker aufgenommen. Auch Bonbons oder zuckerhaltige Getränke sind in den meisten Fällen bereits ausreichend. Je nach Zusammensetzung dieser Nahrung, kann der Blutzuckerspiegel jedoch unterschiedlich, manchmal nur sehr langsam, ansteigen.

Glukoseinfusion

Bei einer besonders schweren Unterzuckerung, die von Bewusstseinsstörungen, Erbrechen und Übelkeit begleitet wird, muss der Arzt die Glukose als Infusion verabreichen. Um eine Überdosis der Glukose zu verhindern, wird der Blutzuckerwert während der Infusion regelmäßig kontrolliert.

Gabe von Glukagon | Glucagon

Eine weitere Maßnahme, um den Blutzuckerspiegel zügig wieder ansteigen zu lassen, ist die sogenannte Glukagon-Gabe. Letztere funktioniert jedoch nur bei noch gefüllten Glykogenspeichern. Solange der Patient nicht übermäßig Sport getrieben hat oder gefastet hat, ist dies aber meist der Fall. Bei Menschen mit einer Glykogenstoffwechselstörung oder nach einem erhöhten Alkoholkonsum, wirkt das Glykogen jedoch nicht.

Wichtige Untersuchungen

Folgende, besonders wichtige Untersuchungen sind für den Arzt hilfreich, um mögliche Ursachen der jeweiligen Beschwerden herauszufinden:

Blutzuckerkontrolle Blutabnahme Glukose HBA1

Blutzuckerkontrolle Blutabnahme Glukose HBA1

Blutzuckerkontrolle Blutabnahme Glukose Test

Blutzuckerkontrolle Blutabnahme Glukose Test

  • Blutuntersuchung (Glukose, HBA1), Leber- und Bauchspeicheldrüsenwerte, Insulinantikörper, C-Peptid, Schilddrüsenwerte, etc.
  • Sonographie des Bauches
  • Urintest
  • H2-Atemtest
  • ERCP, kurz für eine Röntgenuntersuchung der Gallenwege, Bauchspeicheldrüse sowie der Gallenblase und ihren Gängen

Ab wann ist eine Hypoglykämie lebensgefährlich?

Diese Frage lässt sich nicht genau beantworten. Es gibt viele Faktoren, wie zum Beispiel die Dauer der Unterzuckerung, die hierfür entscheidend sind.

Eine Hypoglykämie endet jedoch nur in den seltensten Fällen tödlich. Generell tritt eine besonders schwerwiegende Unterzuckerung laut Statistik noch nicht einmal bei einem von 100 Typ-2-Diabetikern im Jahr auf. Bei dem selteneren Typ 1 ist dieser Wert allerdings höher.

Zu den Risikogruppen einer schweren Unterzuckerung zählen neben Menschen über 70 Jahren auch Menschen, die sich schlecht ernähren, viele Medikamente einnehmen, Alkoholiker oder unter einer Nierenschwäche leiden.

Wie wird Blutzucker vom Körper reguliert

Mit Energie versorgt werden muss jede Zelle unseres Organismus. Der Körper gewinnt die Energie von verschiedenen Nährstoffen, die er verwertet. Das Zuckermolekül Glukose ist der wichtigste dieser Energieträger. Der Mensch nimmt Kohlenhydrate, als Zuckerverbindungen mit der Nahrung auf. Im Verdauungstrakt werden diese zu Glukose verarbeitet und dann vom Blutkreislauf aufgenommen. Hieran ist vor allem Insulin beteiligt.

Auch durch den Fett- und Eiweißabbau hat der Körper Möglichkeiten Energie zu erzeugen. Um jedoch eine schnelle Energieversorgung zu gewährleisten, ist eine direkte Zufuhr von Kohlenhydraten entscheidend.

Nervenzellen im Gehirn und im Rückenmark sind bei einer Unterzuckerung (Hypoglykämie) besonders bedroht, da diese nur über den Abbau von Glukose (Glykolyse) Ihre Energie gewinnen.

Diabetes, Blutzuckermessgerät, Insulinspritze und Tabletten

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Diabetes Loeffel Zucker und Insulinspritze

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Regulation des Blutzuckerspiegels im Körper

Der Blutzuckerspiegel sollte weder zu niedrig oder zu hoch sein. Da dem Körper bei einer Unterzuckerung die Zufuhr die nötige Energie fehlt, ist es wichtig das der Blutzuckerspiegel in einem engen Bereich konstant bleibt.

Zu Schäden überwiegend an Blutgefäßen und Nervenzellen führen eine auf Dauer zu hohe Glukosekonzentration.

Glukagon und Insulin sind die Steuerhormone

Über die Hormone Insulin und Glukagon werden normalerweise die Blutzuckerwerte automatisch gesteuert.

Insulin wird von der Bauchspeicheldrüse gebildet. Als Hormon kann nur Insulin im Blut die Zuckerkonzentration senken. Es gewährleitet die Aufnahme von in Fett-, Leber-, und Muskelzellen. Das Glykogen (Glycogen) ist eine Speicherform von Zucker und verbindet viele Glukosemoleküle in den Leber-, und Muskelzellen. Nach der Aufnahme von Nahrung schüttet der Körper Insulin aus, das dann aus dem Verdauungstrakt in größeren Mengen Glukose ins Blut geleitet werden.

Glukagon bewirkt einen Anstieg des Blutzuckerspiegels und ist der Gegenspieler des Insulins. Wenn der Blutzuckerspiegel niedrig ist wird es vor allem zwischen den Mahlzeiten ausgeschüttet. In erster Linie wirkt es an der Leber wo die Neubildung von Zucker erfolgt und fördert den Abbau des Glykogens. Glukagon hemmt den Zuckerabbau (Glykolyse). Mit der Folge, dass in den Leberzellen die neu entstandene Glukose nicht wieder verbraucht wird und ins Blut abgegeben wird. Die Ausschüttung von Glukagon wird durch einen hohen Glukosespiegel gehemmt.

Adrenalin, Kortisol, Thyroxin (Schilddrüsenhormon) sowie das Somatotropin (STH) ein Wachstumshormon bewirken eine Steigerung des Blutzuckerspiegels.

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